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Thema (Fach-)Buch
Keine Schnellschüsse anhand von Testmustern
Keine Schnellschüsse mit Testmustern Fragen folgenden oder ähnlichen Inhalts erreichen uns häufig: Immer wieder wird über teils beachtliche Unterschiede zwischen den Vorab- oder Testmustern und den später normal verkauften Kameras diskutiert. Wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Kamerabücher trotzdem dem Stand der verkauften Kameras entsprechen? Unsere Antwort: Es wäre wirklich unverantwortlich, qualifizierte und minutiös ins Detail gehende Kamera-Fachbücher anhand irgendwelcher Vorserienmuster auszuarbeiten (auch wenn die als “final” gelten). Wir verwenden deshalb stets Verkaufsware aus der aktuellen Serie – so viel Zeit muss sein! Und wir orientieren uns an mehreren Kameras, damit keine “Ausreißer-Eigenschaften” in die Bücher einfließen. Außerdem bringen wir unsere Bücher bis wenige Tage vor Druckbeginn (also bis kurz vor der Auslieferung) auf neuesten Stand. Das ist möglich, weil die fertigen Druckdateien direkt aus unseren Computern auf die Server der Druckerei übertragen werden. Mehr über unsere stets den technischen Möglichkeiten angepasste Verfahrensweise und ihre Vorteile im folgenden Abschnitt. Seit über 25 Jahren Bücher aus dem (Autoren-)Computer direkt in den Druck Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass Josef Scheibel zum ersten Mal ein Fachbuch
nicht nur auf dem Computer schrieb, sondern das Buch satzfertig
damit aufbereitete. Damals erschienen einige Beiträge darüber
in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen. Zwei ausführlichere
Artikel sollen zeigen, wie stark diese Neuerung vor über 25 Jahren
beachtet wurde. Weil es so viele Vorteile hat, entstehen alle
Scheibel-Bücher bis heute auf ähnliche Weise. Natürlich
nicht mehr mit selbst gestrickter Software, sondern mit professionellen
Layout-Programmen. Vor allem aber hat sich die Herstellungszeit
so weit verkürzt, dass bis etwa zwei Wochen vor der Erstauslieferung
noch Änderungen vorgenommen werden und somit höchste
Aktualität gewährleistet ist. Schon zweimal gelang es
den Scheibels, auf einer photokina ein Digitalfoto-Buch zu präsentieren,
dass praktisch schon "photokina-aktuell" war.
Der Zeitschrift WANG PROFESSIONALS war
das damals neuartige Verfahren einen ausführlichen Beitrag
im Heft Nr. 6 vom Juli 1985 wert. Darin ist sogar eine Seite mit
den speziellen Steuerungs-Codes abgedruckt.
Und in der Computer-Zeitschrift CHIP vom
Mai 1986 wird berichtet: Die folgende, schon etwas betagte Glosse gewinnt im Zeichen der E-Books an Aktualität und wurde mit freundlicher Genehmigung entnommen aus "SCOPE – Das moderne Industrie-Magazin" Hoppenstedt Bonnier Zeitschriften GmbH, Darmstadt. |
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Angepiekst B.U.C.H. ... ist ein revolutionärer Durchbruch der Technik: keine Kabel, keine elektrischen Schaltkreise, keine Batterien und nichts, das angeschlossen oder eingeschaltet werden muss. Es ist einfach zu benutzen; selbst ein Kind kann es bedienen. Kompakt und portabel kann es überall verwendet werden, selbst im Lehnstuhl am Kaminfeuer, dabei ist es leistungsstark genug, soviel Informationen zu speichern wie eine CD-ROM (DVD... Red.). Und so funktioniert es: |
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B.U.C.H. ist
aufgebaut aus sequentiell numerierten, recyclebaren
Papierblättern, jedes mit einem Fassungsvermögen von mehreren
Tausend Informations-Bits. Diese Blätter sind verbunden mit einer speziellen Vorrichtung, die
Bindung genannt wird und die BIätter in ihrer korrekten Abfolge hält. Opake
(d.h. lichtundurchlässige) Papier-Technologie (OPT) ermöglicht es den Herstellern, beide
Blattseiten zu nutzen und so die Informationsdichte zu verdoppeln und die Kosten zu senken. |
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Der nachstehend unverändert wiedergegebene Beitrag erschien im Buchreport Nr. 5 - 1979, hat also sein 30-jähriges Jubiläum hinter sich, dürfte aber in weiten Teilen heute noch hochaktuell sein. Wenn Sie diesen Beitrag im Original sehen möchten, können Sie hier die pdf-Datei (ca. 0,4 MB) herunterladen: download Buchreport Josef Scheibel (Jahrgang 1940) ist beratender Ingenieur und schreibt
seit 1962 für Fachzeitschritten. Sein erstes fototechnisches
Buch erschien 1968 im Knapp-Verlag, Düsseldorf: "Diaprojektion
– Projektion und Vertonung für Hobby, Schule, Beruf und
Werbung". Populäre Amateurtitel wie "prima Nahaufnahmen" und
"tipptoppe Farbfotos" (Habegger-Verlag, Derendingen). Foto- und filmtechnische
Sonderpublikationen. Mitarbeit an Lehr- und Schulbüchern. "Das
Minolta-Buch" und weitere Kamerabücher im Heering-Verlag, München.
1973 als Ordentliches Mitglied in die DGPh (Deutsche Gesellschaft
für Photographie) berufen. Er muß in der Lage sein, eigene Verfahren, Tabellen, Diagramme usw. entwickeln zu können. Ideal wäre (wenn auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht immer im vollen Umfang machbar), alle wichtigen Recherche-Resultate und eigene Erfahrungen zu überprüfen durch: Gegenversuch, kontrollierende Recherchen, theoretische Nachprüfung (auch Durchrechnung) und meßtechnische Nachprüfung. ***
Ich hätte kaum den Mut, fototechnische Fachbücher zu veröffentlichen,
wenn nicht ein eigenes Versuchs- und Meßlabor, eine umfangreiche
Dokumentation, ein Foto- und Zeichenatelier zu meiner Verfügung
ständen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, einem wenig oder nicht
mit der Materie vertrauten Fotografen oder Zeichner die Realisation
der Buchillustrationen allein zu überlassen. Kommen wir nochmals auf die Vorarbeiten zurück. Es genügt nicht, Informationen und Daten zu sammeln, sondern man muß darüber Bescheid wissen, welche Fragen beim Anwender (= Leser) in welcher Häufigkeit anstehen. Hervorragende Quellen dafür sind die Kunden- und Leserpost, in die ich mir nach Möglichkeit Einblick verschaffe und die ich gezielt auswerte, um einen repräsentativen Fragenkatalog zu gewinnen. Würde man den Buchinhalt starr nach der Thematik und Priorität des Fragenkatalogs aufbauen, wäre er sehr unausgewogen. So bleibt nur die vom geplanten Buchumfang begrenzte Möglichkeit, einen Kompromiß aus Fragenkatalog und thematischer Vollständigkeit zu optimieren. ***
Kamerabücher gelten oft als "leichte Übung". Natürlich kann es sich der
Autor leicht machen und eine veredelte Mixtur aus Gebrauchsanleitungen und
Prospekten erstellen; gewürzt durch Subjektives (betont eigenes), garniert
mit Werkfotos ohne rechten informellen Bezug etc.Man verzeihe mir Sarkasmus und Deutlichkeit, aber solche Machwerke sind dazu geeignet, den Ruf der ganzen Spezies "Kamerabücher" zu schädigen. Dabei – und da spreche ich aus reichlicher Erfahrung – gibt es kaum etwas Schwierigeres und Aufwendigeres, als ein gutes Kamerabuch zu schreiben – zu erarbeiten, sollte man besser sagen. Obwohl ich mich oft in schon unökonomischer Weise bemühe,
eine Reihe selbstgestellter Basisforderungen zu erfüllen, blieb
ich vom angestrebten Optimum immer in gebührendem Abstand. Erschwerend
beim Schreiben von Kamerabüchern ist der aktuelle Produktbezug.
Ginge es allein nach dem verantwortungsbewußten Autor, würde
manches Kamerabuch niemals fertig. Jeder Verlag wiederum ist aber
bestrebt, sehr bald nach Erscheinen einer Modellreihe das zugehörige
Buch herauszubringen. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich
zu einem förderlichen Kompromiß zusammenzuraufen.
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Stand: Juni 2016 – © Scheibel
Ing. |
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