(das Vorwort vermittelt einen Eindruck darüber, was dieses Buch bietet) "Alles schon dagewesen" betont der Rabbi Ben Akiba in Gutzkows "Uriel Acosta". Viele Belege für den berühmten Ausspruch kann man in diesem Buch über die Produkt- und Technik-Geschichte von Minolta finden. Da hatte schon 1947 eine Minolta-Kamera das häufig heiß diskutierte "verkürzte Kleinbildformat" 24x32 mm. Die öfter vorgeschlagene Kleinstformat-Stereokamera konnte man vor fast einem halben Jahrhundert kaufen. Viel Wirbel gab’s ab 1970 um mehrschichtige Objektivvergütungen – lesen Sie bitte unter "1956" nach. Auch die Idee, den Elektromotor für den Filmtransport in ein kleines Kameragehäuse voll zu integrieren, konnte man nicht gerade als neu bezeichnen, denkt man an den Prototyp Auto-Zoom-X, der auf der photokina 1966 zu besichtigen war. Die erste wasserdichte Pocket-Kamera der Welt war die Minolta Weathermatic-A von 1980 – heute würden die wasserdichten und wassergeschützten Kameras allein ein Schaufenster füllen. Schon 1983, lange bevor viele andere Produkte das (elektronische) Sprechen lernten, teilte die Minolta AF-Sv dem Fotograf in verschiedenen Sprachen mit, was er zu tun hatte. Erinnern Sie sich an die Minolta 7000, die 1985 mit ihrem integrierten Spiegelreflex-Autofokus den Kamerabau revolutionierte? Oder an das Profimodell Minolta 9000, zu dem es nicht nur das unglaublich kompakte 100-Bilder-Magazin, sondern auch ein Still-Video-Back für elektronisches Fotografieren auf Disketten gab? 1988 wurde das Dynax-Zeitalter eingeläutet, mit der "Fuzzy-intelligenten" Dynax 7xi, den neuartigen Chip-Karten, der Dynax 9xi mit 1/12000 s als kürzester Verschlußzeit der Welt ... bis zum derzeitigen Schluß- und Höhepunkt, der Profikamera Dynax 9. Den Kenner wird die Fülle der technischen Lösungen, der Ausstattungsideen, kurz die ungeheure konstruktive und konzeptionelle Kreativität überraschen. Wir haben uns sehr bemüht, alle nur irgendwie interessanten Daten und Fakten zusammenzutragen, Besonderheiten herauszuarbeiten und zu kommentieren. Preisangaben gehören zu den Produktdaten. Wir haben deshalb auch Preise genannt, die jedoch nur grobe Anhaltswerte für den Zeitpunkt der Produkteinführung sein können. Unterschiedliche Ausstattungen und Lieferumfänge, die Währungs- und Marktbedingungen, Zölle und Steuern, Schwankungen während der jahrelangen Produkt-Laufzeiten usw. spielen eine große Rolle. Wir berechneten die Preise aus Yen- oder Dollarangaben und bezogen später die deutschen Marktpreise mit ein. Verstehen Sie bitte die Preisangaben nur als "technische Daten" im weiteren Sinne. Sie haben keinerlei Richtpreis-Charakter – das gilt vor allem für Produkte, die noch im Verkaufsprogramm stehen. Diese Produkt- und Technik-Geschichte kennt keine Grenzen; sie ist weltweit orientiert. Natürlich gab es bei manchen Produkten technische Abwandlungen, aber auch unterschiedliche Modellbezeichnungen für verschiedene Märkte. Auch die Einführungstermine sind durchaus nicht überall gleich. Maßgebend für uns waren der japanische Inlandsmarkt, der amerikanische Exportmarkt und schließlich, nach Exportbeginn nach Deutschland, der deutsche Markt. Der Hauptteil des Buches ist chronologisch aufgebaut.
Hineingestreut sind die folgenden Sonderthemen: Am Schluß des Buches steht ein Modellregister. Wem die Geschichte des Kamerabaus Vergnügen bereitet und wer den Weg von der Klappkamera bis zur superschnellen Autofokus-Spiegelreflexkamera kennenlernen möchte, der sollte dieses Buch geruhsam von der ersten bis zur letzten Seite lesen und studieren. Wir haben es so gestaltet, daß es sich auch dem gezielten Nachschlagen oder einem erwartungsvollen Durchblättern bestens erschließt.
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